Inzwischen wird das Familienunternehmen in dritter Generation durch die Enkelkinder des Firmengründers, Nicole und Achim Bernstein, geführt. Foto: pr

Es war 1947, als ein Zug im Bahnhof Porta Westfalica liegen blieb und aus unerfindlichen Gründen nicht weiterfahren konnte. Hans Bernstein gehörte gemeinsam mit seiner Frau Ursula und dem damals vierjährigen Sohn Hans-Joachim zu den Passagieren. Sie siedelten gerade aus Leipzig in den Westen über und hatten den ursprünglichen Plan, nach Süddeutschland zu reisen. Doch die junge Familie beschloss nun, aus dem Zug auszusteigen und in Porta Westfalica zu bleiben: Die Weichen für die Bernstein AG, einem der führenden Entwickler und Hersteller von Schaltern, Sensoren, Gehäusen und Tragarmsystemen, waren gestellt. Das Unternehmen beging am 23. Mai sein 75. Jubiläum.

Bernstein beschäftigt heute international mehr als 560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zehn Ländern und begeht in diesen Tagen 75-jähriges Bestehen. Noch immer findet sich der Hauptsitz in Porta Westfalica. Hans Bernstein gründete hier zunächst die Firma „Bernstein Spezialfabrik für Schaltkontakte“, aus der die heutige Bernstein Gruppe hervorging. Hans-Joachim Bernstein, sein ältester Sohn, schrieb die Erfolgsgeschichte maßgeblich fort. Unter seiner Leitung, gemeinsam mit seiner Frau Gisela Bernstein, entwickelte sich das Unternehmen zur heutigen international tätigen Technologiegruppe. Inzwischen wird das Familienunternehmen in 3. Generation durch die Enkelkinder des Firmengründers, Nicole und Achim Bernstein, geführt. Eine besondere Würdigung erfuhr Hans Bernstein posthum im Juli 2015, als die Stadt Porta Westfalica die Zufahrtsstraße zum Hauptverwaltungssitz in „Hans-Bernstein-Straße“ umbenannte. Nicht weit entfernt, in Hille-Hartum, befindet sich der deutsche Fertigungsstandort des Unternehmens. Die derzeit am weitesten entfernte Bernstein Tochtergesellschaft ist Bernstein Safe Solutions in Taicang, China – zwischen ihr und Hausberge liegen exakt 8.627 km.

Als Anbieter für industrielle Sicherheits- und Gehäusetechnik fasst die Bernstein AG ihre Kompetenzen in den Bereichen Detect und Protect zusammen. Die beiden Geschäftsbereiche agieren als zwei eigenständige Vertriebsbereiche – vereint unter dem Dach der Marke Bernstein. So überwacht beispielsweise eine der jüngsten Detect Entwicklungen, das Smart Safety System, Industrieanlagen und -maschinen. Es bewahrt Mitarbeiter vor Verletzungen, indem es die Anlagen abschaltet oder erst gar nicht in Betrieb nimmt, solange beispielsweise eine Schutzeinrichtung nicht ordnungsgemäß geschlossen ist. Seinen besonderen Fokus hat Bernstein bei dieser Neuentwicklung auf das zugehörige Diagnosesystem gelegt: Es liest eine Vielzahl an Daten aus und macht sie zentral und flexibel im Sinne einer intelligenten Produktion verfügbar.