Hille. Von der Idee einer Kuppel hat man sich verabschiedet. Dafür bekommt die neue Schulsternwarte nun ein Schiebedach. Und um das Budget von rund 230.000 Euro zu halten, gibt es auch nur noch zwei der ursprünglich fünf geplanten Räume. Jetzt ist auf dem Gelände neben dem Naturbadesee der erste Spatenstich für das lange angekündigte Bauprojekt gesetzt worden. Bei allen Beteiligten dürfte das für Erleichterung gesorgt haben. Denn die Kosten waren aufgrund der allgemeinen Entwicklung auf dem Bausektor stark gestiegen.
Noch Anfang Juni stand das Projekt auf wackligen Füßen. „Im schlimmsten Fall wird daraus aber gar nichts mehr“, sagte Schulsternwarte-Vorsitzender Michael Meister seinerzeit. Schon damals kündigte er an, möglicherweise mit einer abgespeckten Version an den Start zu gehen. Das ist jetzt passiert, aber die Voraussetzungen für den Lehrbetrieb sind geblieben. Das ist zugleich die Voraussetzung für die Fördergelder vom Land. 30 digitale Arbeitsplätze seien geblieben und das reicht nach Aussage des Vereins locker für Schulungen einer Klasse oder Gruppe. „Wir haben mit dieser Bauform, einer Schiebedach-Sternwarte, nun immerhin auch die Möglichkeit, deutlich mehr Personen direkt am Teleskop den Blick in den freien Himmel zu ermöglichen, jetzt um die zehn Personen,“ schreibt Sternwarte-Vorstandsmitglied Oliver Wetter.
Die Schulsternwarte sei in dieser Form einmalig, erklärt er und spricht von einem hochmodernen, wissenschaftlichen Angebot an die Schulen des Kreises. Grundsätzlich will man das Interesse am Sternenhimmel wecken und aufgrund des modernen Teleskops dürfte einiges entdeckt werden. Die Sternwarte unterstützt künftig den Unterricht im Fach Physik oder anderen Naturwissenschaften weiterführender Schulen. Das Vereins-Team „Schule“ mit mehreren Lehrkräften bereite schon seit Monaten Materialien für die astronomische Bildung vor, buchbar in Kursen für die jeweiligen Altersklassen. Und das ist ganz im Sinne des Kreises. „Wir sind bestrebt, Lernorte weiter zu entwickeln“, sagt Landrätin Anna Katharina Bölling (CDU) anlässlich des Spatenstichs.
Und wann ist die neue Sternwarte fertig? In dieser Hinsicht zeigt sich Michael Meister vorsichtig optimistisch. „Wir hoffen, dass wir im ersten Halbjahr 2023 zur neuen Schulsternwarte einladen können“, schreibt er. Aufgrund der aktuellen Lage seien Lieferengpässe nicht auszuschließen und das mache Prognosen unsicher.