
Foto: Alex Lehn
Porta Westfalica-Holtrup. Der Zander wird jetzt auch in Porta Westfalica gezüchtet. Patrick Meyer ist Fischwirtschaftsmeister und hat ein prächtiges Exemplar im Kescher. Nach etwa einem Jahr im rund 20 Grad Celsius warmen Wasser sind die Fische ungefähr 40 Zentimeter groß und einen Kilogramm schwer – und landen dann als Speisefisch auf dem Teller, zumeist als Filet, maximal 15 Prozent werden als Lebendfisch weiterverkauft. Die Jahresproduktion beträgt aktuell rund 100 Tonnen Zander. Wenn die Glammeier und John Aquakultur GmbH & Co. KG ihre Erweiterungsmöglichkeiten voll ausschöpft, könnten sogar 600 Tonnen Fisch im Jahr das nagelneue Firmengebäude in Holtrup verlassen. Derzeit befinden sich rund 104.000 Fische in den Becken.
Diese Eckdaten erfuhr Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium. Sein Besuch bot den Anlass zur offiziellen Einweihung der Anlage. Tatsächlich lief der Betrieb im vorigen Juni an, der große Besatz folgte dann im Herbst. Zuvor hatten die Investoren annähernd zwölf Millionen Euro in das Aquakultur-Projekt gesteckt. Rund 300.000 Euro flossen aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds mit Mitteln der EU und des Landes NRW. Die Unternehmer René John und Stefan Glammeier wirtschaften eigentlich in einer ganz anderen Branche. Ihre Firma in Lohfeld beschäftigt sich mit Industriebau. Für das Thema Aquakultur interessiert sich das Duo aber bereits seit zehn Jahren. Damals hätten beide unabhängig voneinander eine Reportage im Fernsehen gesehen, sie handelte von einer Shrimps-Indoor-Anlage.